Archiv-Vegelahn

Bibliographie

Unterkategorien: Niedersachsen (2175)   Harz (617)   Genealogie (7)   Pommern (1)
Suche / Filter
Text-Suche
Tags
Der Filter wurde geändert! Bitte klicken Sie die Schaltfläche Filter anwenden zum Übertragen der Änderung, wenn Sie mit Ihren Einstellungen fertig sind.
Alle ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
Gesamt 2345 Beiträge Anzeige 1 - 10 Beiträge
Seite 1 von 235

__ Osterode - Übersicht __

Tags
Osterode am Harz

 

 Neue Veröffentlichungen - Niedersachsen


Grobis, Heike: Alte Burg & Johannisfriedhof in Osterode am Harz


 Vereins-Kalender des Männer-Gesang-Vereins "Floria" Osterode am Harz 1928/29


Gaststätten 1954


Der Kupferhammer


 Osterodes Entwicklung im Spiegel der Geschichte


 Osterode am Harz - Übersicht 


Historische Zeugen der Fabrikstadt Osterode


Osteroder Stadtansichten



Unter dem Harze


 

 

 

Osterode
die Stadt der Roten Dächer

Periodika:

Eseltreiber


Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand
 (1956- ) Herausgeber: Heimat- und Geschichtsverein Osterode / Harz und Umgebung e.V.


Heimatstube Freiheit: Geschichten, Chroniken. Aktuelles aus Freiheit (2004-2011) - Herausgeber Heimatstube Freiheit e.V.


Kalender für den Kreis Osterode a.H.
 Heimat=Kalender des Kreises Osterode und des Südwestrandes des Harzes (1909-1971) Herausgeber: Giebel & Oelschlägel, Osterode


Grubenhagenscher Heimat- Haus- und Familienkalender,


KornMagazin Osterode (Red.: Uwe Lowin)


Lerbacher Heimatblätter (1994- ) Herausgeber: Heimatstube Lerbach e.V.


ein Blick -
Infos aus der Gemeinde Bad Grund (Harz) und Umgebung,
Hrsg. Winfried Kippenberg


Heimat- und Geschichtsverein Badenhausen e.v. Heft 1-10


 

Ortsteile des
Altkreis Osterode

Dorste ♦ Düna ♦
Förste / Nienstedt ♦ Freiheit
♦
Katzenstein ♦ Lasfelde ♦ Lerbach ♦
Marke
♦ Osterode (Stadt) ♦
Petershütte ♦
Riefensbeek-Kamschlacken
♦
Schwiegershausen ♦ Ührde


Samtgemeinde Bad Grund (Harz)

Bergstadt Bad Grund ♦ 
Badenhausen ♦ Gittelde ♦
Eisdorf ♦ Teichhütte ♦
 Willensen ♦ Windhausen


Bad Lauterberg am Harz

Bad Lauterberg (Stadt) ♦ Barbis ♦
Bartolfelde ♦ Osterhagen


Bad Sachsa

Bad Sachsa (Stadt) ♦ Steina ♦ Neuhof ♦ Tettenborn


Herzberg

Herzberg (Stadt) ♦ Lonau ♦ Pöhlde ♦ 
Scharzfeld ♦ Sieber


Samtgemeinde
Hattorf am Harz

Elbingerode ♦ Hattorf am Harz ♦ 
Hörden am Harz ♦ 
Wulften am Harz


Samtgemeinde
Walkenried

Walkenried ♦ Wieda ♦ Zorge

 

- Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert -

Verzeichnis:

1989-01-21 - Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert (1889)

1989-01-25 - Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert (1889)

1989-02-01 - Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert (1889)

1989-02-08 - Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert (1889)

1989-02-11 - Im Osteroder Kreis-Anzeiger 100 Jahre zurückgeblättert (1889)

Weiterlesen...

"Glaube mehr wert als das Leben"

Update 1M
HarzKurier
vom
Freitag, 27. Januar 2006
, von (mp/red)

 

Zeugen Jehovas erinnern: Geschichte eines Widerstandes

KREIS OSTERODE (mp/red). Trotz Verbot und Drohungen der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ließen sich die Jehovas Zeugen im Harz nicht davon abbringen, über die Bibel zu sprechen. Sie versammelten sich heimlich, obwohl sie die dadurch entstehende Gefahr erkannten. Heute wird bundesweit an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

„Hausdurchsuchungen waren an der Tagesordnung", berichtet Karlo Vegelahn aus Osterode, der die Osteroder Polizeiakten eingesehen hat. Zum Beispiel beschlagnahmte die Osteroder Polizei bei dem aus Lautenthal stammenden Invaliden Zimmermann A. Wilhelm am 1. Juli 1933 unmittelbar nach dem Verbot in Preußen Bibeln, eine Bibelkonkordanz, zwei Notizbücher, Traktate und eine Zeichnung. Mutig schrieb er am 23. Januar 1934 an die Ortspolizei von Osterode und forderte sein beschlagnahmtes Eigentum zurück.

„Zu Lebzeiten von Eduard Wenzel, der im KZ Buchenwald war, habe ich mich oft mit ihm über diese Zeit unterhalten," so Vegelahn, „Herr Wenzel erwähnte die Hausdurchsuchungen, die bei seiner Frau in den kommenden Jahren durchgeführt wurden. Immer wieder wurde die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, manchmal sogar mehrmals am Tag." In dieser Zeit war der Kontakt zur Familie abgebrochen, einmal im Monat konnte er einen Brief schreiben, der nur belanglose Sätze enthalten durfte und dann auch noch zensiert wurde. Dennoch wartete man zu Hause gespannt auf diesen Brief, um zu sehen, ob der Stempel darauf war: „Der Schutzhäftling ist nach wie vor hartnäckiger Bibelforscher und weigert sich, von der Irrlehre der Bibelforscher abzulassen." Das war ein Beweis, dass der Partner noch an seinem Glaube festhielt. In der Harzgegend wurden zwischen 1933 und 1945 mehr als 20 Zeugen Jehovas wegen ihres Widerstandes aus dem Glauben verfolgt, einige von ihnen verloren dabei das Leben. So zu lesen auf einer Bronzetafel, die am 5. April 2000 in Bad Grund im Teufelstal enthüllt wurde. Sie erinnert an die Verfolgung von Bernhard Döllinger, eines Zeugen Jehovas, der auf dem Todesmarsch umkam.

Dies sind jedoch nur einige Beispiele der mehr als 10400 Einzelschicksale von Jehovas Zeugen, die Opfer des NS-Regimes wurden, weil sie standhaft für ihren Glauben eintraten. Von den über 25 000 aktiven Zeugen Jehovas, die 1933 gezählt wurden, kamen bis 1945 mindestens 1400 Haftopfer zu Tode, darunter 360 durch Hinrichtung.

Dazu Karlo Vegelahn, der sich schon seit Jahrzehnten mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigt: „Das Bemerkenswerte war, sie hatten als einzige Gruppe unter all den Verfolgten die Möglichkeit, durch eine Unterschrift freizukommen. Man hat den Zeugen eine Erklärung vorgelegt. Hätten sie diese unterschrieben, stellte man ihnen in Aussicht, frei gelassen zu werden. Doch den Zeugen war der Glaube mehr wert als ihr eigenes Leben."

Heute beginnt um 16 Uhr mit der Einweihung einer Gedenktafel zum Todesmarsch an der Zellerfelder St. Salvatoris-Kirche der Harzer Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in Clausthal-Zellerfeld. Um 16.30 Uhr folgt die Besichtigung der Sonderausstellung zum Werk Tanne im Oberharzer Bergwerksmuseum. Ab 17 Uhr sind im Dietzel-Haus Referate unter anderem von Firouz Vladi geplant.


KZ-Brief von 1942.

FOTO: ARCHIV VEGELAHN

"In den Harz"

Tags
Reiseführer | Harzklub

Herausgegeben vom Verbande der Hotelindustriellen
des Harzes und der umliegenden Gebiete, E.V.
ooo Sitz des Verbandes: Bad Harzburg; ooo
Geschäftsstelle: Braunschweig, Breitestraße 91
Verlag: Friedrich Wagners Hofbuchh. in Braunschweig.
druch: druckerei Gutenberg in Braunschweig
327 Seiten  (Erschienen um 1908)

 Seite 254-257:

Osterode (Harz)

(230 m).

Preußische Kreisstadt mit 7550 Einw. Sommerfrische. Fremdenverkehr 1908: 1100 Gäste. Post, Telegraph, Fernsprecher. Bahnstation: (Strecke Seesen- Herzberg—Nordhausen, Ausgangspunkt der Kleinbahn Osterode—Kreiensen).

Unterkunft: Hotel Deutscher Hof (Chr.Ahlburg. B. 1.50-2, F. 0.75, M. 1.75-2. P. von 8 Tagen an 5% Ermäßigung. Elektrisches Licht. Zentralheizung, Badezimmer, Lage nach Süden, Warteraum und Ankunftsstelle der Postomnibusse nach Clausthal-Zellerfeld. [Tel.] 29.

Hotel Kaiserhof (E. Rorig). B. 2, F. 0.75, M. 1.75. P. nach 10 Tagen von 4.50 an. Neu erbaut, aller Komfort. Eiektr, Licht, Zentralheizung, Badeeinrichtung. [Tel.] 4.

Auskunft: illustrierte Prospekte versenden Hotel Deutscher Hof, Hotel Kaiserhof und das Kurkomitee.

Weiterlesen...

„... zu Osterode gestorben ihres Alters 56 Jahr"

Update 1M
Osteroder Kreis=Anzeiger
vom
Dienstag, 07. Mai 1991
, von Binnewies, Werner
Tags
Westerhof | Förste | Altes Amt Westerhof

Chronist Johannes Letzner zur Lebenserwartung im 16. und 17. Jahrhundert

Altes Amt Westerhof. (WB) Die gegenwärtigen Statistiken und Prognosen lassen erkennen, daß die Lebenserwartung der Menschen hierzulande ständig steigt, und dies trotz vielfältiger Wohlstandskrankheiten. Doch wie hoch lag die Lebenserwartung vor etwa 300 bis 400 Jahren? Im Oldershäuser Stammbuch des Chronisten Johannes Letzner finden sich zahlreiche Hinweise, die im Originaltext wie folgt lauten: „Hans von Oldershausen, zugenannt der Schwarze, erbaute 1557 zu Förste einen neuen Hof. Er starb Anno Domini 1580, den 7. Oktober, im 66 Jahr seines Alters...

Weiterlesen...

„Diamantenherzog" floh über Gartenmauer

Neu 1MUpdate 1M
Herzberger Zeitung
vom
Freitag, 07. Januar 1972
, von Dr. Martin Granzin
Tags
Revolution

Vor der Tür wartete das Volk

Eine Dokumentation über die Osteroder Unruhen 1830 und 1848 wird vorbereitet

Osterode. Der Vorgang war an sich bekannt: in der Nacht zum 2. Dezember 1830 stieg der „Diamantenherzog", Herzog Karl II. von Braunschweig, „auf einer Reise" im „Deutschen Hause" in der Dörgestraße in Osterode ab, um dann nach kurzem Aufenthalt den Gasthof wieder fluchtartig zu verlassen. Die genaue Folge der Vorgänge aber und die Akten darüber sind erst jetzt im Stadtarchiv Osterode ans Licht gezogen worden und sollen mit in eine Dokumentation eingearbeitet werden, die das Stadtarchiv über die bekannten Osteroder Unruhen von 1830 und den folgenden Jahren vorbereitet.

Sicher wird das 125. Jubiläum des Revolutionsjahres von 1848, das im nächsten Jahr gefeiert wird, reichlich Veranlassung geben, die revolutionären Vorgänge des Jahres 1848 durch zahlreiche neue Dokumente und Darstellungen zu beschreiben. Auch für den südhannoverschen Raum bereiten die „Südhannoverschen Heimatfreunde", eine Vereinigung der Heimatforscher unseres Heimatgebietes, eine solche Untersuchung mit genauen Akten-. unterlagen aus den Archiven vor.

Osterode spielt als Stadt bereits kurze Zeit nach der bekannten französischen Julirevolution des Jahres 1830 in bestimmten „Umtrieben" und revolutionären Erscheinungen eine bestimmte Rolle. Es geht aber doch wohl nicht an, wie es geschehen ist, diese Vorgänge nur „als am Rande", etwa der größeren Göttinger Bewegung geschehen zu betrachten. Dazu liegt zuviel Material vor, das freilich noch der Auswertung harrt.

Bleiben wir heute bei unserem „Zwischenfall" im Gasthof „Deutsches Haus" in Osterode, so kommt auch diesem Ereignis weit über den Rahmen des Lokalen Bedeutung zu. Der durch die Mißerfolge seiner Regierung und durch sein Wlilkürregiment bereits im September 1830 entmachtete Herzog Karl von Braunschweig, der übrigens schon bei einem revolutionären Sturm auf sein Schloß in Braunschweig, das damals in Flammen aufging, mit Mühe mit seinem Leben davonkam, war nicht „auf einer Reise" von Braunschweig über Osterode nach Göttingen (selbst der Aktentitel im Osteroder Stadtarchiv spricht noch von einer Reise des durch seine Diamantensammlung berühmten Herzogs), sondern auf der Flucht. Heute wissen wir sogar sehr genau, was er auf dieser „Reise" alles mitschleppte und daß auch seine „Abreise" aus dem Gasthof, nämlich der Sprung ins Freie über die Gartenmauer, alles andere, nur keine Reise war.

Fast „inkognito"

Die lange Reihe der den Akten beigefügten Untersuchungsprotokolle haben den Vorgang sehr genau konstruiert. Er wirkte auf die Osteroder verantwortlichen Herren des Rates, an der Spitze Bürgermeister Dr. Jenisch, sehr peinlich, denn er war begleitet von einer recht lautstarken Kundgebung vor dem Gasthof, heute Dörgestraße 11, den als Gasthof „Deutsches Haus" der Wirt Zacharias Mackensen aus Badenhausen seit 1829 besaß. Warum hier gerade der Herzog, der fast „inkognito" mit zwei Dienern, darunter einem französischen Lakeien, reiste, abstieg, verraten die Akten nicht. Der vollbeladene Reisewagen war am Abend des 1. Dezember 1830 nach heutiger Zeit gegen 19.30 Uhr vor dem Gasthaus eingetroffen, vielleicht schon beim Wirt vorangemeldet, was ebenfalls nicht ersichtlich ist. Mackensen hat später nichts von einer Überraschung bekundet. Er handelte recht eilig, das nötige Handgepäck zu verstauen und dann die Reisekutsche, die auf ihrer Fahrt durch das Jacobitor durch die Stadt und dann durch das Marientor erkannt war, in Sicherheit zu bringen.

Laute Schmährufe ...

Inzwischen hatte sich eine unruhevolle Menge vor dem Gasthof versammelt und drohte das nach der Straße gehende Tor zu sprengen, Mackensen mußte sich mit zehn seiner Leute dagegenstemmen. Inzwischen bereitete der, wie es stets in den Protokollen heißt, „sehr ängstliche und aufgeregte Herzog" die schnelle Flucht vor. Die Menge ließ draußen bereits laute Schmährufe hören. Nach Aussage des Wirtes, der übrigens den größten Teil des umfangreichen Reisegepäcks, darunter vier vollbeladene „Kisten", vermutlich Reisetruhen, im Wagen ließ, zeigte der Herzog über die „Kundgebung" der Osteroder Erstaunen: er habe geglaubt, hier wenigstens in Ruhe absteigen und übernachten zu können. In der Tat war die Lage in den Braunschweig angrenzenden hannoverschen Grenzgebieten im Dezember 1830 recht ungeklärt. Die Regierung in Hannover verhielt sich abwartend, die große Politik erheischte außerdem damals allerlei Rücksichtnahmen. Aus den Akten geht hervor, daß sowohl die Landdrostei in Hildesheim, wie auch das Staatsministerium in Hannover, aber auch das Staatsministerium in Braunschweig, auf eine sehr genaue Untersuchung der Vorgänge drängten. Der Rat in Osterode scheint zudem nicht gewillt gewesen zu sein, wirkliche Aufrührer aus dem Anlaß des Herzogsbesuches straffrei zu lassen.

Gartentor war verschlossen

Einer gewissen Komik entbehrt die übereilte Flucht des Herzogs dann etwa zwei Stunden nach seinem Eintreffen im Gasthof, nicht. Er mußte, da das Gartenpförtchen zum Garten des Gasthofes verschlossen und der Schlüssel nicht auffindbar war, mit seinem französischen Diener mit Hilfe einer Leiter die Gartenmauer übersteigen und einige Meter tief in den davorliegenden Garten springen, der an dieser Stelle an die Stadtmauer grenzte. Wie dann der Herzog nach Göttingen und nach zwei weiteren Tagen nach Gotha gelangte, wissen die Akten nicht zu sagen. Eine mit zurückgelassenen Diener getroffene Verabredung für den nächsten Tag in Nüxei wurde nicht eingehalten, der Diener kehrte unverrichteter Sache zurück. Wie es heißt, soll der Herzog bis Dorste zu Fuß, dann mit einem Bauernwagen nach Göttingen gelangt sein. Um die zurückgelassene Reisekutsche aber und den Inhalt der ebenfalls zurückgelassenen Truhen gab es dann eine lange Untersuchung, die erst nach Tagen mit der Rückführung der Kutsche und des Reisegutes nach Gotha, bzw Braunschweig, endete. Wegen der „Kundgebung" gab es jedoch in der Stadt keinerlei Verhaftungen oder Anklagen.     Drg.

„Feuergefährliches Gewerbe"

Neu 1WUpdate 1W
Herzberger Zeitung ?
vom
Donnerstag, 09. Februar 1967
, von Dr. Martin Granzin
Tags
Firmengeschichte
Osteroder Buchbinder stellte Zündhölzer her
 
Osterode. Es ist gut 125 Jahre her, seit ein Osteroder Buchbinder, Friedrich Nitsch, 1840 beim Rat der Stadt den Antrag stellte, in Osterode die Herstellung von Zündhölzern zu genehmigen. Der Buchbinder hatte in seinem Gesuch eine wirtschaftliche Notlage angegeben, die ihn zwinge, sein eigentliches Gewerbe aufzugeben und sich eine neue Erwerbsquelle zu suchen. Die Erteilung der Konzession für diesen in Osterode neuartigen Fabrikzweig verknüpfte die Stadt mit der Bedingung, daß das „Mischen" der zu der Herstellung der Zündhölzer benötigten feuergefährlichen Stoffe nicht im Stadtbereich, sondern außerhalb der Stadt geschehen müsse.
 
Das alles erfährt man aus wenig bekannten Akten des Stadtarchivs. Schon die Landesregierung hatte durch Patente und Verordnungen den „feuergefährlichen Gewerben" erhebliche Bedingungen auferlegt. Sie waren auch nötig, denn die Hantierung mit diesen Stoffen konnte leicht zu Bränden in den mit Fachwerkhäusern bestellten alten Städten führen. Am 7. Februar 1848 hat dann die Landdrostei Hildesheim, die Vorgängerin unserer heutigen Regierung, ein allgemeines Reglement für die mit der Herstellung von Zündhölzern oder Sprengsätzen beschäftigten Gewerbetreibenden erlassen. Sie verbannte ganz allgemein diese Gewerbe vor die Mauern der Städte. Immerhin bestand ja auch die Grundsubstanz der damaligen Zündhölzer aus einer Mischung von „Kali, Schwefelblume, Gummiarabicum und „Tragant - Zucker" eine Mischung, die in dem Gesuch des Osteroder Buchbinders angegeben ist. Nitsch wurde auch die Auflage erteilt, in der Stadtwohnung zum Verkauf nur eine bestimmte Anzahl von Kisten mit Zündhölzern zu stapeln.
 
Ob sich das Geschäft des Buchbinders lohnte, wissen wir nicht. Wenn es wirklich derselbe Buchbinder Nitsch ist, dessen Haus am Schild noch 1840 zum Verkauf stand, scheint es ihm, anfangs wenigstens, wirtschaftlich nicht gut gegangen zu sein. Aber er fand mit seinem Gewerbe schnell Nachfolger. So vor allem in dem Kaufmann Carl Deiters. Der aus Thiedenwiese bei Elze (Hann.) stammende Kaufmann war 1826 nach Osterode gekommen und hatte hier am 11. April dieses Jahres das Stadtbürgerrecht erworben. Auch er hatte ursprünglich nicht an die Herstellung von Zündhölzern gedacht, sondern mit Handelswaren gehandelt. Er begann im Hinterhof eines Hauses am Kornmarkt mit der Zündholzherstellung, mußte sich aber 1848 zusammen mit Nitsch dem allgemeinen Verbot der Regierung für die Herstellung im Kern der Innenstadt beugen und seine Fabrikation außerhalb der Stadt neu beginnen.
 
Einen groß angelegten Fabrikationsbetrieb für Zündhölzer, die im allgemeinen wohl nach dem Vorbild der bekannten „Schwedenhölzer" hergestellt wurden, begann dann der jüdische Kaufmann Marcus Heinemann, der bereits 1840 in der Stadt Hausbesitz erworben hatte und 1843 Bürger geworden war. Heinemann gab bei seiner, ebenfalls noch bei den Akten liegenden Bewerbung um die Konzession an, daß er bereits Handelsverbindungen nach Übersee angeknüpft habe. So habe ihm eine westindische Handelsfirma einen Auftrag für mehrere Millionen „Reibhölzer" erteilt. Er hatte bereits berechnet, daß die Herstellung der Zündhölzer vielen Einwohnern aus Stadt und Land ausreichenden Verdienst sichern würde. Er spricht bereits von 14 000 Talern an Lohnauszahlungen. Zur Fabrikation hatte er eines der damals noch in der Nähe der Bleichestelle stehenden Gartenhäuschen erworben und ausbauen lassen. Er hatte jedoch mit den Nachbarn dort erhebliche Schwierigkeiten, weil die bei der Fabrikation ausstrahlenden Phosphordämpfe die Bewohner ringsum zu belästigen drohten. Da ihm die nahen Harzwälder verhältnismäßig billig das Holz liefern konnten, begann er wohl als erster in Osterode mit einer groß angelegten Fabrikation von Zündhölzern, so daß mit ihr ein ganz neuer Fabrikationszweig in die Stadt gelangte, der in der Tat vielen Arbeit und Brot gab.
 
Bald fanden sich andere Bewerber für eine solche Fabrikation ein. So etwa der Hildesheimer Fabrikant Lieke, der in der Nähe des Lindenberges und des Schachtruppschen Anwesens eine Zündholzfabrik anlegen wollte. Da der Fabrikant Schachtrupp Einspruch dagegen erhob, bedurfte es erst zahlreicher Gutachten, auch ärztlicherseits, daß der Betrieb anlaufen konnte. Auch der Osteroder Ratsapotheker mußte mehrfach als einziger Chemiker im Ort Gutachten erstellen. Interessant ist dabei, daß damals viele verbotenerweise Holz nach Osterode einschmuggelten und es den Fabrikanten anboten. Vielfach ist dieses Holz aus dem „Staatsforst" sogar als „Reiheholz" getarnt worden, so daß das Oberharzer Berg- und Forstamt einschreiten mußte, da diese Art von „Holzbelieferung" an Fabrikanten auf einem Umwege nach den damaligen Forstgesetzen streng verboten war.
 
Sicher entbehren die Akten über eine Zündholzfabrikation in Osterode nicht eines besonderen Reizes. Sie zeigen, daß die aufstrebende Stadt mit ihren zahlreichen Wirtschaftsunternehmungen, vor allem in der Tuchfabrikation und in der Lederbearbeitung, erfolgreich nach neuen Wirtschaftszweigen suchte. Wir meinen, daß damit ein besonderes Kapitel der Stadt und der städtischen Wirtschaftsgeschichte geliefert ist, das bei einer Gesamtdarstellung wohl zu berücksichtigen wäre. Sehr lange hat sich freilich die Osteroder Zündholzfabrikation nicht halten können Fabrikation in Lauterberg lief ihr den Rang ab und wurde noch lange in den Handbüchern über den Harz als Besonderheit gerühmt. Drg.

„Klein-Pyrmont" in Osterode

Update 1M
Tags
Piller | Kurpark

aus der FESTAUSGABE DES OSTERODER KREIS-ANZEIGERS ZUR 800-JAHRFEIER DER STADT OSTERODE

„Klein-Pyrmont" in Osterode

Offizielle Übergabe des Springbrunnens im Städtischen Kurpark - Herrliche Illumination der Anlage

Ganz Osterode scheint gestern abend auf den Beinen gewesen zu sein, um die offizielle Uebergabe des von Fabrikant Piller sen. gestifteten Brunnens im städtischen Kurpark mitzuerleben. Man konnte kaum auf den Wegen gehen, denn dicht bei dicht, mehrere Reihen hintereinander, standen die Menschen und schauten auf das Wunder, das sich vor ihnen auftat.

Der Kurpark hatte sein Festtagskleid angelegt. Hunderte von kleinen Lichtern standen um die Anlage herum. In roten, grünen, weißen und blauen Farben funkelte es. Man glaubte sich unwillkürlich nach Bad Pyrmont oder Herrenhausen versetzt. Solch eine Illumination haben wir bisher in Osterode noch nicht gesehen. Wahrlich, es war eine Freude, durch den Kurpark zu wandeln.

Weiterlesen...

„Meine elf Tage mit der 11. Armee im Harz"

Jahr
1945
Tags
2.Weltkrieg

Bad Lauterberger Tagesblatt ??? vom 15.04., 16.04., 17.04 und 18.04.1985

Vom 10. bis 20. April 1945:

Kreis Osterode. Im Siebertal bei Herzberg war der Panzeroffizier C. Dirks, der mit seinem Fahrer im Krad unterwegs war, in jenen turbulenten letzten Kriegstagen im April 1945 von einem überholenden Kübelwagen gestoppt und als Deserteur verdächtigt worden. Er antwortete mit einer energischen Retourkutsche. Hier seine Schilderung, wie es damals weiterging:

„Der Hauptmann verschwindet zu seinem Wagen, und der setzt nun zu uns zurück. Ein leibhaftiger General erhebt sich und beteuert, er sei der hier zuständige Divisionskommandeur. Ich tausche meinen Stahlhelm gegen eine Offiziersmütze und kündige ihm seine Festnahme an: Hier ist der Abschnitt 326. VGD, und deren Kommandeur kenne ich so gut, wie ich Worgi kenne. General K. wird unsicher. Schließlich beichtet er, daß er „seine Division" verloren hat. Ob ich nicht vielleicht sagen könne, wo sie abgeblieben wäre ???

Weiterlesen...

„Merkwürdige Winter" sind nichts Neues

Echo am Sonntag
vom
Samstag, 22. Februar 1992
, von Rainer Kutscher
Tags
Lerbach

Naturereignisse im alten Lerbach notiert

Lerbach (ku). Als am Freitag, 14. Februar, zwischen zehn und elf Uhr Donner und Blitz über das Harzvorland hinwegzog und im Oberharz starkes Schneetreiben einsetzte, wurde von vielen meist älteren Einwohnern dieses Naturereignis mit Erstaunen und oftmals mit der Bemerkung ,,So was hat es früher nicht gegeben" betrachtet. Auch Winter ohne Schnee und starken Frost es hat angeblich in früheren Zeiten nicht gegeben. Daß es milde Winter und sogar Schneefall im Mai gab, beweisen die Aufzeichnungen des Lerbacher Gemeindevorsteher Karl Klages (1851 bis 1936) über Ereignisse vor rund 100 Jahren, welche der Verfasser auszugsweise unseren Lesern in Erinnerung rufen möchte.

,,1878/1879 hatten wir einen langen anhaltenden Winter, wie wir ihn seit langem nicht gehabt hatten, man sagt seit 1837. Frühjahr 1879 hatten wir noch sehr viel Schnee, indem wir schon einen langen und strengen Winter gehabt hatten. Zu Ostern, welches auf den 13. Aprilius fiel, hatten wir noch ziemliche Schlittenbahnen und auf den 18. und 19. April abermals frischen Schnee. Den 9. Mai hatten wir den letzten Schnee für diesen Winter, wenn nota pene keiner mehr kömmt.

Im Jahre 1879 hatten wir einen strengen Winter. Derselbe fing an am 10. November, wo der erste Schnee fiel und es auch gleich furchtbar kalt wurde. Der Schnee und die Kälte hielten an bis zum 28. Februar. Man pflegt zu sagen: strenge Herren regieren nicht lange, aber diesen Winter war es anders. Nachdem der Winter lange streng regiert hatte, brach mit dem 1. März 1880 das Eis und Schnee und wurde der Himmel klarer und heiter und war somit der ganze Monat März ein Wonnemonat.

Im Jahre 1880/81 haben wir bis zum 3. Januar noch keinen Winter gehabt, einige Male etwas Schnee, der aber höchstens einige Stunden liegen blieb, aber Eis hatten wir bis dahin nicht gehabt. Das Jahr, resp. Winter 1881/82 hatten wir einen sehr merkwürdigen Winter. Den ganzen Winter hindurch keinen Schnee, meistens helle klare Luft. Im April 1882 traten die Bäume schon in die Blüte. Den Sommer vorher, 1881, hatten wir einen sehr trockenen Sommer gehabt, so daß das Gras an unseren Bergen verbrannte und kriegten wir das Jahr sehr wenig Futter, so daß im Herbst sehr viel Rindvieh geschlachtet werden mußte und kostete das Pfund Rindfleisch 30 bis 40 Pfennig. Jedoch wurde das Futter im Winter nicht so teuer wie man geglaubt hatte, sondern war durch den guten Winter im Frühjahr billiger als im Herbst. Auch fütterte das Futter bedeutend besser als andere Jahre, woran man Gottes Segen sehen konnte.

Der Winter für das Jahr 1882/83 hat sein Ende erreicht und hatten wir die schönsten Tage. Als wir nach mehreren Wochen gutes Wetter am Freitag, dem 11. Mai, des Morgens erwachten, waren unsere sämtlichen Fluren mit Schnee bedeckt, sehr romantisch sah das aus. Die Buchen am Langen Berge mit ihrem prächtigen Grün und daselbst und die andere Seite der Erde mit Schnee bedeckt. Es war der Freitag vor Pfingsten, jedoch war am ersten Pfingsttage der Schnee verschwunden und war so etwas lange nicht vorgekommen.

Im Dezember 1883 hatten wir etwas weichen (nassen) Schnee. Es fror die Nacht drauf und lag der Schnee dieserhalb recht fest auf den Fichten, es fiel noch etwas nach und folgte hierauf ein großer Schneebruch unter unserem Harz-Fichtenbestand, wie es sich die ältesten Leute nicht erinnern konnten so etwas schon gesehen zu haben. Ganze Forsten lagen darnieder. So z. B. der Schieferberg, ein Bestand von 30 Jahren und ganz herrlich mußte ganz abgetrieben werden und war dies der einzige Schnee in diesem Winter. Das Frühjahr fing früh an, so daß wir im Februar und März die schönsten Tage hatten. Die Bäume fingen an zu treiben und zu blühen und siehe da, am 20. April morgens waren Wald und Flur mit Schnee bedeckt.

Vom Herbst 1887 bis Frühjahr 1888 haben einen strengen Winter gehabt, wie sich die ältesten Leute seit 50 Jahren nicht erinnern konnten. Wir hatten vom Oktober 1887 bis April 1888 Schlittenbahn und eine Schneetiefe von 1 Meter. Der Winter 1897 bis 1898 war wieder ein merkwürdiges Jahr. Bis zum 19. Januar 1898 wo ich dieses schreibe, hatten wir noch keinen Schnee gehabt, nur Weihnachten hatten wir eine kleine Schneedecke. Der Januar war hell und klar ohne Schnee und am Tage sehr warm. Das Jahr 1897 hatte uns eine reichliche Ernte gebracht, sowohl in Heu und Kartoffeln und andere Frucht.

Der Sommer 1898 war mehr naß als trocken. Es gab wieder eine Menge Futter, auch die übrige Frucht im Lande ist gut gewachsen. Der Winter 1898/1899 war wieder sehr gelinde. Bei Weihnachten nur eine ganz dünne Schneedecke, die gleich verschwand, auch gab es wieder kein Eis, was die Brauereien sehr in Verlegenheit brachte, da es 1897 und 1898 auch schon kein Eis gegeben hatte.

Seite 1 von 235

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • ...
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10

Übersetzung

Hauptmenü

  • Startseite
  • Bibliothek Rundgang
  • Familie Vegelahn
  • Ortsgeschichte
  • Niedersachsen
  • Harz
  • Osterode
    • Straßennamen
  • Heimatstube Freiheit
  • -
  • Bibelarchiv
  • Jehovas Zeugen
  • Zur alten Webseite
  • -
  • Neueste Beiträge
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

  • Aktuelle Seite:  
  • Osterode
  • Bibliographie

Nach oben

© 2019 Archiv-Vegelahn