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"In den Harz"

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Reiseführer | Harzklub

Herausgegeben vom Verbande der Hotelindustriellen
des Harzes und der umliegenden Gebiete, E.V.
ooo Sitz des Verbandes: Bad Harzburg; ooo
Geschäftsstelle: Braunschweig, Breitestraße 91
Verlag: Friedrich Wagners Hofbuchh. in Braunschweig.
druch: druckerei Gutenberg in Braunschweig
327 Seiten  (Erschienen um 1908)

 Seite 254-257:

Osterode (Harz)

(230 m).

Preußische Kreisstadt mit 7550 Einw. Sommerfrische. Fremdenverkehr 1908: 1100 Gäste. Post, Telegraph, Fernsprecher. Bahnstation: (Strecke Seesen- Herzberg—Nordhausen, Ausgangspunkt der Kleinbahn Osterode—Kreiensen).

Unterkunft: Hotel Deutscher Hof (Chr.Ahlburg. B. 1.50-2, F. 0.75, M. 1.75-2. P. von 8 Tagen an 5% Ermäßigung. Elektrisches Licht. Zentralheizung, Badezimmer, Lage nach Süden, Warteraum und Ankunftsstelle der Postomnibusse nach Clausthal-Zellerfeld. [Tel.] 29.

Hotel Kaiserhof (E. Rorig). B. 2, F. 0.75, M. 1.75. P. nach 10 Tagen von 4.50 an. Neu erbaut, aller Komfort. Eiektr, Licht, Zentralheizung, Badeeinrichtung. [Tel.] 4.

Auskunft: illustrierte Prospekte versenden Hotel Deutscher Hof, Hotel Kaiserhof und das Kurkomitee.

Ortverhältnisse: Osterode liegt anmutig und lieblich im Tal der vom Oberharz herabkommenden Söse. Es ist eine sehr freundliche und behagliche Stadt, die sich dank der günstigen Lage und der guten Eisenbahnverbindungen nicht nur als südwestliche Touristenstation für das gesamte Gebiet des Oberharzes eignet, sondern auch Sommerfrischlern empfohlen werden kann. Man empfindet hier bereits angenehm die schöne reine Luft, die von den Harzer Bergen herüberstreift, und hat Gelegenheit zu reizenden Spaziergängen. Auf dem Lindberge befindet sich eine in einem schattigen Park gelegene Kuranstalt.

Sehenswürdigkeiten! Vor dem Johannistore liegen die Trümmer der alten Burg Osterode; von dem 35 m hohen Turm bietet sich eine schöne Aussicht auf die Stadt. Interessant sind die Reste der alten Befestigungsmauer, die sich in langer Ausdehnung neben der Bahn hinziehen, gut erhalten sind, und an die man überall lauschige Gärten angefügt hat. Diese Szenerie erinnert lebhaft an den letzten Auftritt im „Götz von Berlichingen"; das poesieumwobene Gärtchen an der Burgmauer, unter dessen breitästiger Linde der wegemüde sturmerprobte Kriegsmann zum letzten Mal die Sonne scheiden sieht, kann man sich recht gut hierher verlegt denken. — Die alte „Ratswage" ist bemerkenswert wegen ihrer aus dem Jahre 1653 stammenden Holzschnitzereien. Am Rathaus kann man die 2 m lange Hühnenrippe bewundern, Knochen, dessen Besitzes sich vor mehreren Jahrtausenden ein Saurier erfreut haben soll. Dieses Untier, dessen gesamte Länge man an dem Knöchelchen sich ungefähr vorstehen kann, hat man in einer Mergelgrube in der Nähe von Osterode gefunden. Sehenswert sind auch die alten Patrizierhäuser am Rollberg. Das Harzer Kornmagazin, in dem ein Teil des den Oberharzer Bergleuten zustehenden Korndeputats aufgespeichert wird, hat ein künstlerisch bedeutsames Giebelfeld. In der romanischen Marktkirche befinden sich berühmte Epithaphien der Grubenhagenschen Fürsten aus dem 16. Jahrhundert, in der Marienkirche alte Gemälde und ein wegen seines hervorragenden Schnitzwerkes bemerkenswerter Flügelaltar. Die auf dem Friedhofe befindliche Johanniskirche ist wohl der älteste Kesselsteinbau, der angeblich aus dem Jahre 721 stammen soll. Recht interessant ist ein Besuch der Werkstätten für Kunstgewerbe von Schumacher & Co. und der Hofkunstanstalt von Kochendörfer, in denen man wirklich hervorragende Erzeugnisse bewundern kann.

Spaziergänge: I. Kurze Wege: Nach dem Uehrder Berg (zahlreiche Wege), auf der Northeimer Chaussee zurück (40 Min.). — Sösepromenade, Petershütter Allee, zuück über Röddenberg (1 St.). — Durch das Lerbachtal nach der Waldqueile (1½ St.). — Sösepromenade, Schützenpark (40 Min.), auch weiter nach Fuchshalle (20 Min.). — Ein Rundgang: Sösepromenade, Röddenberg, Seesener Straße, Kaiserplatz, Spazierweg, Waldstraße, Sösepromenade (50 Min.).

II. Ausflüge: Nach Lerbach und zurück (2 St.). — Auf der alten Harzchaussee nach den Kuckbolzklippen und Heiligen Stock (575 m), über Lerbach zurück (3 St.); wenn man noch Buntenbock besucht, 1 Stunde mehr. — Auf schönem Waldwege über Heiligen Stock und Kalteborn (in der Nähe Kaisereiche) nach Grund (3 St.). — Im Tal der Söse aufwärts auf reizvollem Wege 6 A nach Riefensbeek und zurück (3½ St.). — Nach Lonau und zurück (3½ St.), oder von Lonau in ¾ Stunden nach Herzberg, von dort mit der Bahn zurück. — Ueber den Sedanturm (hübsche Aussicht nach Petershütte) und von dort zurück (1½ St.). — Ueber die Farnhöhe auf dem Fastwege nach der Hanskühnenburg (810 m), die innerhalb umfassender Rundschau einen herrlichen Brockenblick bietet; zurück entweder über Jagdhaus und Sophienklippe auf dem Touristenwege 13 A oder auf dem sehr reizvollen Wege 10 J nach Riefensbeek hinab und dann im Sösetal zurück (6 St.). — Ueber Lerbach nach Clausthal-Zellerfeld und zurück (5 St.).

Osterode im Winter. Gute Ski- und Schlittschuhbahnen. Rodelbahn vom Uehrder Berg und auf der alten Harzebaussee. Die Ortsgruppe Osterode-Riefensbeek des Oberharzer Skiklubs veranstaltet Ski- und Gesellschaftstouren, bei denen Gäste stets willkommen sind. Skis sind leihweise in den Hotels zu haben. Zu Fahrschlitten ist das Sösetal nach Riefensbeek hinauf, wo Wildfütterungen stattfinden, uud das Lerbachtal, sowie die prachtvolle Oberharzer Chaussee sehr geeignet. Telegraphische Schlittenbestellungen an den Bahnhof (bei größerer Beteiligung 2 Stunden vorher) sind zu richten an Hotel Ahlburg, Osterodeharz oder Kaiserhof, Osterodeharz. Telegraphendienststunden: Werktags 6.30—10.30; Sonntags 6.30 morgens bis 3 Uhr nachmittags und 5 bis 9 Uhr abends. Fernsprechdienststunden Werktags 8 Uhr morgens bis 0 Uhr abends; Sonntags 8 bis 9 Uhr morgens, 11—2 Uhr mittags, 5—7 Uhr abends.


Hotel „Deutscher Hol", Bes. Chr. Ahlburg. (Tel. 29.
A. Halt, Konditorei, Kaffeezimmer, Konfitüren.
A. Nitsch, Andenken, Reiseutensilien, Toilette-Artikel,

 

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