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Genealogie

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Bibliographie: Genealogie, Südniedersachsen, Pommern

Bibliographie: Genealogie, Südniedersachsen, Pommern


© Copyright by Karlo Vegelahn, Stand 06.06.2010
E-Mail: Karlo@Archiv-Vegelahn.de

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- Annecke, Heinrich: Die Bauernfamilien Annecke aus Wedderstedt bei Quedlinburg am Harz; Degener & Co. Neustadt; 265-298; 1963;

- Arbeitsgemeinschaft der Verlage Degener & Reise (Hrsg.): Familienkundliche Nachrichten Band 1 (Heft 11 fehlt); Degener & Co Neustadt; 384; 1956-63;

- Arbeitsgemeinschaft der Verlage Degener & Reise (Hrsg.): Familienkundliche Nachrichten Band 2 (Heft 18 fehlt); Degener & Co Neustadt; 448; 1964-70;

- Arbeitsgemeinschaft der Verlage Degener & Reise (Hrsg.): Familienkundliche Nachrichten Band 3 (Heft 15 fehlt); Degener & Co Neustadt; 466; 1971-75;

- Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher: Wegweiser für Forschung nach Vorfahren aus den ostdeutschen und sudetendeutschen Gebieten ... (2.,wesentliche erweiterte Auflage); Degener & Co Neustadt; 157; 1982;

- Arbeitskreis für Familienforschung e.V. Lübeck (Hrsg.): Lübecker Beiträge zur Familien- und Wappenkunde, Heft 9 (März 1977); 48; 1977;

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Familiengeschichte

Meine Familiengeschichte (Karlo Vegelahn)

Mütterlicherseits:
Vegelahn = seit 1555 findet man den Namen V. im Kreis Schlawe / Pommern
Rekett = Kamen ursprünglich aus Frankreich (Hugenotten)

 

Mutter:
Vegelahn, Brigitte, * Schlawe 25.03.1937, + Göttingen 16.04.1991, [] Osterode 23.04.1991

Großvater:
Vegelahn, Paul, * Wusterwitz, Schlawe, Pommern 25.04.1907, + Nord-Ungarn 24.03.1945

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Familiengeschichte interessant gestalten mit dem Programm PAF

Vortrag

05.06.2009 Lerbacher Kreis:

"Familiengeschichte interessant gestalten mit dem Programm PAF"

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Gregorianische Kalenderreform 400 Jahre alt

Osteroder Kreis=Anzeiger vom 09./10.10.1982

Gregorianische Kalenderreform 400 Jahre alt

OSTERODE. (Dr. B.) Genau 400 Jahre ist es her, daß volle zehn Taee im Kalender gestrichen worden sind. Sie entsprechen den Tagen, die wir gegenwärtig erleben. Der 5. bis 14. Oktober 1582 fanden nicht statt. Auf den 4. Oktober folgte unmittelbar am nächsten Tag der 15. Oktober. Was war geschehen? Was hatte die Menschen damals veranlaßt, einen solchen Kalendersprung zu vollführen? Um die Gründe hierfür zu verstehen, müssen wir einen kleinen Ausflug in die Geschichte unternehmen. Der berühmte Julius Caesar hatte im Römischen Reich die Zeitrechnung auf das Sonnenjahr gegründet. Das ist der Zeitraum, in dem die Erde einen Umlauf um die Sonne vollendet, man nennt ihn »Tropisches Jahr«. Caesar setzte die Länge eines Jahres auf 365 Tage und 6 Stunden fest. Man nennt diese Zeitspanne ein »Julianisches Jahr«. Da sich die überzähligen Stunden in 4 Jahren zu einem ganzen Tag summierten, schob man alle 4 Jahre einen zusätzlichen Tag ein, den Schalttag.

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Lerbacher Einwohner vor 100 Jahren

Osteroder Kreis=Anzeiger vom 25.05.1979

Lerbacher Einwohner vor 100 Jahren

Von Franz Schimpf

LERBACH. Zum dritten Mal kommen am Sonnabend und Sonntag nach Himmelfahrt im Hotel Sauerbrey auswärtige Nachkommen alter Lerbacher Familien zu einem „Lerbacher Genealogen-Treffen" zusammen. Das Programm sieht für den Sonnabend ab 9,30 Uhr und ab 14.30 kurze Ausführungen der verschiedenen Teilnehmer zu einzelnen Familien mit zwangloser Aussprache sowie einen allgemeinen Forschungsaustausch vor. Für Sonntagvormittag ist an weitere Ansprachen und die nach Wetterlage auch an gemeinsame Spaziergänge gedacht. Interessierte Gäste aus Lerbach sind zur Teilnahme an beiden Tagen herzlich eingeladen.

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Schimpf, Franz: Alte Osteroder Familien

Osterode ein Tor zum Harz - 1968, Seite 88-92:

von Franz Schimpf

Weniger vielleicht als in anderen südhannoverschen Städten finden sich in Osterode an den alten Fachwerkhäusern Inschriften, aus denen die Namen der Erbauer dem Vorübergehenden ersichtlich werden. Und hier und da, wo der Bauherr etwa ein Wappen, ein Sinnbild oder auch einen Spruch, oder in neuerer Zeit seine Initialen über der Haustür hat anbringen lassen, wird auch aus diesen Zeichen für den Passanten nur in den wenigsten Fällen erkennbar, wer einst den mehr oder weniger stattlichen Bau errichten ließ, und noch weniger, wer ihn im Laufe vieler Jahre bewohnte. So mag hier einiges gesagt sein über Menschen und Familien, die in früheren Jahrhunderten teils nur ein einzelnes Leben lang, teils aber auch viele Generationen hindurch in Osterodes Mauern lebten und ihrer Arbeit nachgingen und darüber hinaus einen mehr oder weniger regen Anteil am öffentlichen Leben der Gemeinschaft nahmen.

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Unter dem Harze - Nr.956: Fünf Jahrhunderte Familie Schimpf in Osterode

Osteroder Kreis=Anzeiger vom 15.12.1984
Unter dem Harze Nr.956:

Vielerlei alte Familiennamen gibt es in unserer Stadt, darunter manche, die zwar schon früh erscheinen, dann aber zunächst wieder verschwinden, bis sie durch Zuwanderungen aus der näheren oder weiteren Umgebung erneut auftauchen, neben anderen, die über die Jahrhunderte hinweg vorkommen und sich ständig und zusammenhängend hier erhalten haben, wie z.B. die Namen Dörge, Jäger, Krome, wohl auch Mackensen, um einige wenige zu nennen.

Zu der letzteren Gruppe gehört auch der Name Schimpf, der sich nach allem, was sich in diesen letzten Jahrzehnten ermitteln ließ, seit spätestens der Mitte der 1480er Jahre zusammenhängend hier nachweisen läßt. »Kersten Schimpe, Borger to Osterode« war es - und hierauf geht die erste Nachricht vom Vorkommen unserer Familie Schimpf in Osterode zurück. -dem der Herzog Albrecht II. zu Braunschweig, Landesherr im Fürstentum Grubenhagen, einen bis dahin herrschaftlichen Hof in Osterode verkaufte. Ersichtlich wird dies aus einer Urkunde vom 30. Oktober 1502, in der die Herzöge Philipp und Erich, Söhne des vorgenannten Herzogs Albrecht II., bestätigen, daß ihr verstorbener lieber Vater diesen Verkauf vornahm, nämlich eines freien Ritterhofes gelegen zu Osterode zwischen der von Minnigerode und des Heiligen Kreuzes Höfen »in dem Rosenhagen«, also etwa in der heutigen Brauhausstraße, unweit des Osteroder Lichtspielhauses1.

Pastor Max selbst wirft die Frage auf, wann Albrecht II. gestorben ist, und beantwortet sie dahingehend, daß sein Tod zwischen dem 13. März 1485 und dem 1. Mai 1486 erfolgt sein muß2. Nun mag der Herzog den Verkauf nicht unmittelbar vor seinem Tode vorgenommen haben; auch dürfte Karsten Schimpf (die Schreibweise seines Vor- wie Nachnamens variiert) diesen Kauf nicht sofort nach seiner Ankunft in Osterode getätigt haben, so daß das Jahr 1485 wohl mit Recht als spätester Zeitpunkt für seinen Zuzug anzusehen ist.

Es war eine bewegte Zeit, dieses letzte Viertel des 15. Jahrhunderts, in dem Karsten Schimpf hier ankam. Zwar war Luther gerade erst am 10. November 1483 in Eisleben geboren, und bis zur Einführung der Reformation in Osterode sollte noch manches Jahrzehnt vergehen, aber überall regten sich schon neue Gedanken und Bestrebungen. In der großen Welt hatte bereits Vasco da Gama den Seeweg nach Ostindien entdeckt, und 1493 folgte die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus, aber die Kunde solchen Geschehens und mancher anderen Entwicklung jener Jahre auf politischem und wirtschaftlichem wie auf wissenschaftlichem und künstlerischem Gebiet wird erst langsam nach Osterode gedrungen sein. Andererseits brachte diese Ubergangsepoche vom Mittelalter zur neueren Zeit weit und breit auch vielerlei Unruhe mit sich wie Machtkämpfen zwischen den emporstrebenden Gilden und den alten Regimen in gar manchen Städten, vor allem im süddeutschen Raum, und auch in Osterode kam es in den 1490er Jahren und auch über 1500 hinaus zu erheblichen Streitigkeiten zwischen dem Rat und Teilen der Bürgerschaft wie andererseits zwischen dem Rat und den Herzögen Heinrich IV. und nach ihm Philipp dem Älteren. Es würde zuweit führen, hierauf an dieser Stelle näher einzugehen. Hierüber wie auch über die Ermordung des Bürgermeisters Heiso Freienhagen im Jahre 1510 und die der Stadt daraufhin vom Herzog auferlegten Bußen mag der interessierte Leser bei Max, der seinerseits bei der Darstellung dieser Geschehnisse vielfach auf der Osteroder Chronik des Osteroder Bürgermeisters Heinrich Wendt fußt, nachlesen3.

Woher Karsten Schimpf damals nach Osterode kam, hat sich bisher nicht ermitteln lassen. Der Name Schimpf kommt schon früh in verschiedenen Teilen Deutschlands vor. vor allem im Süden, aber auch z.B. in Ostwestfalen und im mitteldeutschen Raum. Auf einen einzigen Ursprung wird er mit Sicherheit nicht zurückgehen Auch bleibt offen, was unseren Ahn bewogen haben mag, gerade hierher nach Osterode zu kommen. - In der Urkunde von 1502 sprechen die Herzöge zwar von »des guten Kerstens wyl-len vnde fruntschop, alse he vns to mermalen be-wiset«, aber zur Beantwortung der vorstehenden Fragen tragen diese freundlichen Worte auch nicht bei. Fest steht indessen, daß er es hier gar bald zu einigem Wohlstand und Ansehen gebracht haben muß.

Ersteres ergibt sich daraus, daß er abgesehen von dem Hof im Rosenhagen, den er übrigens 1508 an den Rat verkaufte, in den Jahren um 1500 verschiedene Vermögenswerte erwerben konnte, so insbesondere mehrere Lehen, für die u.a. die Herren von Oldershausen und die Herren von Minnigerode die Lehnsherren waren, in Form von Ländereien, zum Teil im Raum um Mötlingerode, bzw. eines Zehnten auf Ländereien vor Düna (d.h. des Rechtes, jeweils bei der Ernte jede zehnte Garbe für sich einsammeln zu lassen, wogegen andererseits den Lehnsherren von Zeit zu Zeit Lehngeld zu zahlen war).

Diese Lehnsverhältnisse haben bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden, bis sie nämlich aufgrund der hannoverschen Ablösungsgesetze der 1830er Jahre abgelöst und, was die Ländereien anbetrifft, durch Zahlung relativ geringer Summen in freies Eigentum umgewandelt wurden. Zweifellos haben diese »Investitionen« ihres ersten Osteroder Ahnherrn seinen Schimpfschen Nachkommen über die Jahrhunderte hinweg die Sicherung ihrer wirtschaftlichen Existenz immer wieder erleichtert.

In den Jahren 1512 und 1514 tritt Karsten Schimpf als Osteroder Ratsherr in Erscheinung. Ab wann er dieses Amt bekleidete und ob bis zu seinem Tode, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Er starb um 1522. - Ein Jo(h)annes Schimpf von Osterode, der 1504 an der Universität Erfurt immatrikuliert wurde, dürfte sein Sohn gewesen sein, identisch möglicherweise mit dem Magister Johannes Schympes, den Agnes von Roringen, Äbtissin des Klosters St. Marien zu Gandersheim, für die Wiederbesetzung der vakant gewordenen Pfarrstelle des wüst gewordenen Dorfes Söse (auch Sösede) bei Berka vorschlug4. Eine Nonne Alhedi Schimpes, offenbar aus Osterode, die in der zweiten Hälfte der 1480er Jahre im Kloster Drübeck (am Nordharz zwischen Ilsenburg und Wernigerode) erscheint5, könnte eine Schwester oder eine älteste Tochter Karsten Schimpfs gewesen sein.

Wenn hier über den ersten Osteroder Ahn unserer Familie Schimpf in einiger Ausführlichkeit berichtet wurde, so ist das über den gesamten Zeitraum von 500 Jahren natürlich nicht möglich. Als um 1585 die ersten rund 100 Jahre Schimpfschen Lebens und Wirkens in unserer Stadt vergangen waren, war der zweite Karsten Schimpf, Sohn des ersten, bereits um 1530 sehr früh gestorben. Auch dessen älterer Sohn Hans (ca. 1520-1577) lebte schon nicht mehr, wohl aber der jüngere Sohn Claus (ca. 1520-1587). Er war ohne Zweifel ein Handwerksmeister, obwohl unklar ist, welcher Art, und Handwerksmeister waren die meisten seiner Schimpfschen Nachkommen bis ins 19. Jahrhundert bzw. bis in unsere Tage hinein. Doch war er zugleich Mitglied der Kauf- und Kramergilde und, anscheinend ab 1567, bis zu seinem Tode gehörte er auch rund zwanzig Jahre lang dem Osteroder Rat an. 1537 hatte er wie sein Bruder Hans die Einführung der Reformation miterlebt und ebenso 1545 den großen Stadtbrand, dem auch ihre Häuser zum Opfer gefallen waren. Schon hatte auch die Pest wieder in Osterode gewütet (Max nennt da das Jahr 1566, doch liegen auch andere Angaben vor), und weitere solche Epidemien sollten folgen 1597, 1611 und ganz besonders böse 1625/26, als am 28. Oktober 1626 auch Claus Schimpfs jüngster Sohn, der Bäckermeister aus der Johannistorstraße Carsten Schimpf, vermutlich als Opfer dieser Pest, begraben wurde, nachdem u.a. er es war, der in dieser Generation 1596 das Aussterben der Grubenhagen-schen Linie, die Inbesitznahme des Fürstentums durch die Beamten des Wolfenbütteler Herzogs und schließlich 1617 den Übergang des Fürstentums an die Celler Linie und den glanzvollen Einzug Herzog Christians in Osterode miterlebt hatte.

Als um 1685 das zweite Jahrhundert seit der Ankunft des ersten Karsten Schimpf in Osterode verflossen war, waren die zum Teil schlimmen Jahre des Dreißigjährigen Krieges inzwischen längst Vergangenheit geworden, und der Bäckermeister Claus Schimpf (t 1668) am oberen Rollberg und des vorgenannten Carsten Schimpfs Witwe und Sohn Casper (t um 1658) in der Johannistorstraße sowie Sohn Christian (t 1676), Bäckermeister am Schilde, lebten längst nicht mehr. Aber die bösen Folgen des langen Krieges, der den einstigen Besitzstand der Bürger sehr erheblich reduziert hatte, machten sich noch lange bemerkbar. Nicht nur verzeichnet die Kopfsteuerbeschreibung des Jahres 1689H die gesamte Einwohnerschaft zu jener Zeit; sie läßt auch die wirtschaftliche Lage bzw. Notlage des Einzelnen erkennen. Gewiß mit Ausnahmen, aber immer wieder ist da von hohen Schulden, von »geringer Nahrung« (= geringem Einkommen) und auch von Leuten die Rede, die ganz verarmt von Almosen leben mußten.

Hier erscheint nun 1689 der Schneidermeister Ernst Schimpf (t 1699) am oberen Rollberg, dazu am Schilde als Sohn des vorerwähnten Christian Schimpf sein Sohn Andreas (1631-1712), der nun kein Bäcker mehr, sondern Schuster und Gerber war und so die eine berufliche Epoche hinter sich ließ und eine neue begann. Seine beiden Brüder Bartold (1629-ca. 1712) und Franz Heinrich (1634-1689) waren allerdings beide noch als Bäcker, der erstere nach Grund und der letztere nach Braunschweig gegangen, wo er jedoch auch als Schuster vorkommt, mit Nachkommen dann aber auch in Helmstedt und bis in unsere Tage in jenem Raum.
Gäbe es ein ähnliches Einwohnerverzeichnis aus dem Jahre 1785, so würde man darin die Schimpfs am oberen Rollberg vergeblich suchen. Sie waren mit zwei kinderlosen Brüdern, Johann Heinrich Schimpf (1701-1761) und dem Bäckermeister Bartold Conrad Schimpf (1707-1782) ausgestorben. Nachkommen Schimpf hatten aber auch zwei der drei Söhne des vorgenannten Schusters und Gerbers Andreas Schimpf nicht hinterlassen. Es waren dies zum einen der Rektor in Herzberg und spätere Pastor in Fürstenhagen im Solling Andreas Schimpf (1659-1712) und zum anderen Heinrich Jürgen Schimpf (1661-1728), noch am Schilde wohnhaft, der zunächst 1703 bis 1708 Kämmerei-Ver-wandter und dann 1709-1728 Ratsherr und als solcher ab 1720 städtischer Bauherr war. Nur der jüngste der Brüder, der Lohgerbermeister Christian Schimpf (1665-1719), hinterließ vier Söhne. Er war es im übrigen, der nun nicht mehr am Schilde, sondern mit einer Marienvorstädte-rin, Dor. Elis. Schröter (1672-1757), verheiratet, als erster der Familie in der Marienvorstadt ansässig war, die so über Generationen zum Schimpfschen Wohnbereich wurde und wo der Name erst vor wenigen Jahren wieder verschwand.

Von diesen vier Söhnen lebten 1785 in Osterode nur noch der Färbermeister Franz Heinrich Schimpf (1713-1791), dessen fünf Söhne aus zwei Ehen klein gestorben waren, und der jüngste, Bartold Jordan (1718-1798), der neben seiner Weißgerberei viel landwirtschaft betrieb, unter Mithilfe seines ältesten Sohnes Johann Andreas Schimpf (1746-1831), während sein viel jüngerer Sohn Ludolph Schimpf (1764-1847), einige Zeit Schüler der Lateinschule, um eigentlich Pastor zu werden7, schon 1786 heiratete und als Weißgerbermeister und Oekonom seinen eigenen Hausstand gründete. Diese beiden Brüder Johann Andreas, auch Weißgerbermeister mit Landwirtschaft dabei, und Ludolph waren es, die in zwei Linien, gleichsam einer älteren und einer jüngeren, beide in der Marienvorstadt, die Familie fortsetzen.

Was ließe sich alles berichten bei einem Rückblick weitere hundert Jahre später, aus dem Jahre 1885. Hatten im vorhergehenden Jahrhundert drei größere Brände in der Marienvorstadt (1724), in der Scheffelstraße (1727) und am unteren Rollberg (1736) deutliche Veränderungen im Stadtbild gebracht und hatte sich der Siebenjährige Krieg bis nach Osterode bemerkbar gemacht, wie sehr hatten sich nun die napoleonische Zeit, das Königreich Westfalen, die Freiheitskriege, die freiheitlichen Ströme um 1830, die 1848er Revolution, die ganze Umwandlung des ländlichen Ackerbau- und Abgabenwesens, das Ende des Lehnswesens, aber auch die einsetzende Demokratisierung des Staatswesens bis hin zu den veränderten Städteordnungen und schließlich dem Streben nach deutscher Einheit mit der Reichsgründung des Jahres 1871 nach dem Aufgehen des Königreichs Hannover in Preußen (1866) und dem 1870er Krieg auch auf Osterode ausgewirkt, wo speziell eine beachtliche Entwicklung gewerblicher Tätigkeit und damit verbunden ein deutliches Hinauswachsen der Stadt über ihre früheren Grenzen hinweg dazugekommen waren.

Da lebten nun 1885 aus der Andreas Schimpfschen Linie der Fuhrmann und Ackerbürger Heinrich Schimpf (Schimps Häre) (1834-1901) kinderlos am Spritzenhausplatz und sein Bruder Theodor Schimpf(1840-1921)als Eimermachermeister Sohn Franz (1874-1915, später Beamter in Ulm) in der Schwimmbadstraße sowie ihre Vettern Theodor Schimpf (1844-1921) und Bernhard Schimpf (1852-1918), beide Lohgerbermeister mit etwas Landwirtschaft, in der Marienvorstadt, ersterer u.a. mit den Söhnen Bernhard Schimpf (1883-1943), Kaufmann, zuletzt Am Bahnhof 2 wohnhaft, und Hermann Schimpf (1890-1976), Kaffeeplantagenbesitzer in Mexiko und namhafter Geldgeber für das Blinden kur- und Erholungsheim oberhalb von Osterode, das seinen Namen trägt, aber auch mit der Tochter Berta, an die sich ältere Osteroder noch als Ehefrau des Gastwirts Albert Eckert in Laubhütte erinnern werden.

Aus der Ludolph Schimpfschen Linie dagegen wäre, wenn für eine solche 500 Jahre umfassende Darstellung mehr Platz zur Verfügung stände. zunächst einmal über Ludolph Schimpf selbst mancherlei zu sagen, dann aber auch über seine drei Söhne, Ludolph (1786-1861), Landwirt in Herbsleben in Thüringen, den mittleren, Franz (1788-1869), Lohgerbermeister und Oekonom in der Marienvorstadt, der nahe der Kirchentür auf dem alten Friedhof um St. Marien begraben liegt und der 25 Jahre lang Bürgervorsteher und 28 Jahre lang städtischer Weideherr war und der als »der kleine Bürgermeister« noch lange im Gedächtnis seiner Mitbürger blieb. Über ihn und seine Zeit hat der Verfasser vor einigen Jahren in Buchform ausführlich berichtet (Ausschnitte erschienen unter dem Titel »Osterode in meines Urgroßvaters Tagen « Ende 1972 in diesen Blättern »Unter dem Harze«),

Auch Ludolph Schimpfs dritter Sohn, Carl Schimpf (1853-1944), Weißgerber und Oekonom in der Marienvorstadt, lebte 1885 längst nicht mehr. Seine Stelle hatte sein Sohn Wilhelm Schimpf (1853-1944), Lohgerber, aber doch mehr Landwirt, eingenommen, dessen Sohn, der Landwirt Wilhelm Schimpf (1890-1977), als letzter Namensträger Schimpf noch in der Marienvorstadt (Nr. 14) wohnte, während sein jüngerer Bruder Karl Schimpf (1903-1954) Apotheker in Nordenham war, mit drei Söhnen heute in Wolfsburg, Leverkusen und auf Norderney.

Von »des kleinen Bürgermeisters« drei Söhnen Adolf, Franz und Robert, war der älteste, Adolf Schimpf (1820-1867), Lohgerbermeister in der Marienvorstadt. Von seinen bei seinem frühen Tod zurückgelassenen drei Söhnen blieb nur der älteste, der Lohgerber Robert Schimpf (1854-1931), lange Jahre am Dielenplan wohnhaft, in Osterode, während die beiden anderen, Franz (1863-1940) als Müller nach Altenau und später in den Nordharzraum mit Nachkommen heute in Köln und Hanau und Karl (1865-1939) nach Menden/Westf. gingen, wo letzterer unverheiratet als Lohgerber lebte.

Franz Schimpf (1830-1904), der zweite Sohn des »kleinen Bürgermeisters« und Lohgerbermeister wie sein Vater, wanderte 1864 nach Amerika aus, wo von zwei seiner acht Söhne heute Nachkommen Schimpf überwiegend im Raum New York leben und teilweise mit ihren Osteroder Verwandten weiterhin in Verbindung stehen.

Robert Schimpf (1833-1892), der dritte der Söhne, hatte 1862 die bis dahin fiskalische (untere) Gipsmühle unterhalb der Stadt erworben, zu der er 1892 auch die einst Jahrhunderte lang städtische (obere) Gipsmühle hinzukaufte. Als ein Betrieb unter der Bezeichnung »Harzer Gipswerke Robert Schimpf Soehne« wurden

und werden sie noch heute von seinen Nachkommen weitergeführt. Robert Schimpf nahm ähnlich wie sein Vater regen Anteil am Osteroder öffentlichen Leben, zählte 1858 zu den Gründern des Männer-Turn-Vereins, war zeitweise dessen Sprecher (=Vorsitzender), für kurze Zeit auch Vorsitzender der Freiwilligen Tur-ner-Feuerwehr und dreizehn Jahre lang städtischer Senator, bevor er 1885 nach Hannöver zog, um dort seine letzten Jahre zu verleben.

1885 waren seine vier Söhne noch in jungen Jahren: Rudolf Schimpf (1864-1905) als späterer Teilhaber der vorgenannten Firma mit Sohn Robert Schimpf (1894-1951), Dr. Ing. in Berlin, und Enkel Klaus Schimpf, Prof. Dr. med. in Heidelberg, mit seinerseits zwei Söhnen Rainer und Axel; Julius Schimpf (1868-1938), Amtsrichter in Celle; Hans Schimpf (1869-1931), Inhaber der genannten Firma und siebzehn Jahre lang bis 1924 städtischer Senator, mit Sohn Friedrich Schimpf, Dipl.-Ing., Geschäftsführer der großväterlichen und väterlichen Firma und zehn Jahre lang bis zu seinem Tode Ratsherr und Bürgermeister, dessen zwei Söhne Karsten Schimpf und Hanns Schimpf, ersterer Landwirt und letzterer Geschäftsführer des nun bald 125 Jahre bestehenden Unternehmens, wiederum dem Osteroder Rat angehörten bzw. angehören, letzterer während einer Wahlperiode, ersterer seit nunmehr zwanzig Jahren und derzeitig als stellv. Bürgermeister; Karsten mit seinem Sohn Friedrich, Hanns mit seinen Söhnen Robert und Ralph.

Bleibt abschließend als vierter der Robert Schimpfschen Söhne der Kaufmann Robert Schimpf (1875-1948), den manche ältere Osteroder u.a von seiner Tätigkeit bei der Stadtsparkasse her noch kennen werden, mit Sohn Franz, Bankbeamtem und heute in Osterode im Ruhestand lebend, dem Verfasser dieses Aufsatzes.

Und nun wird in wenigen Tagen das Jahr 1985 beginnen, in dem spätestens fünf Jahrhunderte Schimpfschen Lebens und Wirkens in Osterode vollendet sein werden, eng verbunden mit den Schicksalen und dem Auf und Ab unserer Stadt Osterode im ganzen, die unserer Familie über einen so langen Zeitraum über nun fünfzehn Generationen zur Heimat im vollen Sinne des Wortes geworden ist. Vieles mußte in diesem kurzen Überblick reichlich knapp, vieles andere ganz fortgelassen werden. Sehr unverdient haben die Schimpfschen Frauen und Töchter leider kaum einmal Erwähnung finden können. Nicht eingegangen ist auch auf Angehörige einer anderen Familie Schimpf, die auf Ursprünge um 1700 in Herzberg zurückgehend, seit etwa 170 Jahren in Osterode vertreten ist.

Ein ähnlicher, jedoch umfangreicherer Artikel erscheint in Heft 40/1984 der »Heimatblätter für den süd-westl. Harzrand«.

Quellennachweis

1) Pastor Georg Max »Geschichte des Fürstentums Grubenhagen«, Hannover 1863, hier »Urkundenbuch«, S. 66

2) wie vorstehend, hier Band 1, S 308

3) wie vorstehend, hier Band 1, S. 309 ff

4) Niedersächs. Staatsarchiv, Wolfenbüttel, Urk-Abt. 14 Nr. 183

5) »Urkundenbuch des Klosters Drübeck vom Jahre 877-1594«, bearb. von Dr. Ed. Jacobs, Halle 1874

6) »Die Kopfsteuerbeschreibung der Fürstentümer Calenberg-Göttingen und Grubenhagen von 1689«, bearb. von H. Mundhenke, hier Teil 11, Hildesheim 1969, S. 288 ff

7) Schülermatrikeln des Osteroder Gymnasiums. Ferner Archivalien des Osteroder Stadtarchivs wie u.a Akten betr der Stadt zu leistende Abgaben und Grundbesitz Veränderungen, sowie die Kirchenbücher der drei Osteroder ev.-luth. Altgemeinden.

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